Am Ende der Informationsveranstaltung zum „Starkregenereignis vom 14.07.2021“ am 31.08.2021 in der katholischen Pfarrkirche Herz Mariä in Horstmar, hatten wir seinerzeit sowohl von den Verantwortlichen des Lippeverbandes, als auch vom Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen (SAL) das Versprechen erhalten, zum jeweiligen Planungsstand zur Optimierung des Hochwasserschutzes in Lünen-Niederaden in einer Folgeveranstaltung zu berichten.
Darüber hinaus gaben kompetente Ansprechpartner von SAL interessierten „Niederadenern“ im Rahmen einer gemeinsamen Radtour einen umfassenden Überblick über laufende Bauplanungen und bereits realisierte Maßnahmen im Stadtteil Niederaden.
Ratsherr Wilhelm Kleimann aus Niederaden konnte erfreulicherweise schon zum ersten Teil weit mehr als 30 Radler*innen am Startpunkt an der Kreisstraße im Namen des ausrichtenden SPD Ortsvereins Niederaden begrüßen.
Er verdeutlichte, dass es sich hier nicht um eine politische oder gar parteipolitische Veranstaltung handele, sondern der Ortsverein seine gute Vernetzung im Stadtteil und der Vereinsgemeinschaft in die Kooperation mit dem SAL, dem Lippeverband und später auch dem Löschzug 4 Niederaden eingebracht habe. Frau Daniela Fiege, Vorstand SAL und der Sachgebietsleiter Herr Thomas Palz erläuterten mithilfe ihrer Planungsunterlagen auf einer Stellwand der noch unbebauten Vivawest Siedlungsfläche den bereits beschlossenen Erschließungsvertrag und beantworteten eine Vielzahl durchaus auch kritischer Fragen.
Der nächste Halt war in Höhe des „Franz-Busch-Platzes“, wo die Entwässerung des Regenwassers des Neubaugebietes „Im Baumhof“ der WBG Lünen über die Gräfte Am Spieker und einen neu gebauten Entwässerungsgraben entlang der Straße „An der Gräfte“ in den Mohnbach mündend, verständlich erklärt wurde. Es gab auch viele positive Rückmeldungen zur bereits erfolgten Aussaat der Böschungen mit Saatgut für Bienen und der geplanten Anpflanzung von Bäumen durch Stadtgrün am südlichen Rand.
Für viele Teilnehmer*innen war es zum Abschluss der Radtour dann ein ganz besonderes Erlebnis, sich unterhalb von Niederaden bewegen zu können. Nach Begrüßung durch Herrn Möhring, Betriebsmanager beim Lippeverband auf dem Gelände des Pumpwerkes A/B am Grünen Weg, konnte dieses in mehreren Gruppen unter fachkundiger Führung besichtigt werden. Dieses technische Bauwerk gewährleistet im Verbund mit dem weiteren Pumpwerk Am Lüserbach und entsprechenden Retentionsflächen den Hochwasserschutz für Niederaden.
Es war nicht nur aufgrund des nun einsetzenden Regens eine gute Idee gewesen, den zweiten Teil der Informationsveranstaltung in der Fahrzeughalle des noch neuen Feuergerätehauses des Löschzuges-4 Niederaden durchzuführen. Für diese Unterstützung bedankte sich Wilhelm Kleimann im Namen des SPD-Ortsvereins und der anderen Kooperationspartner beim Löschzugführer Brandoberinspektor Uli Sander, der gemeinsam mit seinen Kameraden*innen die Rahmenbedingungen in der hierfür gut geeigneten Halle geschaffen hatte. Sander hob hervor, dass wir nicht nur als Bürger*innen des Stadtteils, sondern auch als Einsatzkräfte einen unmittelbaren Bezug zum Thema „Hochwasserschutz“ und „Starkregen“ haben.
Frau Fiege erläuterte zu Beginn des 2. Teils die geplanten Ausbaumaßnahmen am Mohnbach der RAG, die in enger Zusammenarbeit mit dem SAL zeitnah realisiert und positive Auswirkungen auf den Schutz der Wohnbebauung und der Menschen „Im Erlensundern“ und „In der Bauget“ haben werden.
In der sehr gut gefüllten „Fahrzeughalle“ wurden hiernach von Herrn Waltke, Projektleiter Hochwasserschutz (EGLV), die vorliegenden Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Hochwasserschutz speziell für Niederaden ausführlich erläutert. Durch die Erweiterung der beiden Hochwasserrückhaltebecken ist es rechnerisch möglich sogar ein HQ 1000, also ein extremes Hochwasser, so zurückzuhalten, dass die Siedlung im Tiefpunkt Niederaden nicht mehr gefährdet ist. Hierzu ergaben sich eine Vielzahl von Fragen, die soweit der Stand der Planungen es zuließen beantwortet wurden.
Mit Verweis auf die schon zitierte erste Informationsveranstaltung 2021 und die damalige Berichterstattung in den Ruhr Nachrichten sind wir allerdings nun einen Schritt weiter, denn hier wurden jetzt konkrete Lösungsvorschläge vom Lippeverband präsentiert, hoben sowohl Frau Fiege Vorstand SAL, als auch Ratsherr Wilhelm Kleimann hervor.
Die anwesenden Ansprechpartner vom Lippeverband gaben den Hinweis, dass man sich in der Lösung zwar unter Experten einig sei, aber noch weitere Gespräche mit Behörden bis zur Umsetzungsplanung notwendig seien.
Renate Schmeltzer-Urban, Vorsitzende des SPD OV Niederaden und als Kreistagsmitglied auch Mitglied im zuständigen Ausschuss für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz des Kreises Unna sagte zu, dies entsprechend zu begleiten.
Auf die Frage aus dem Plenum wie lange die Baumaßnahmen nach Abschluss der Planung und Genehmigung vor Ort andauern würden, nannte Herr Waltke einen Zeitraum von etwa einem Jahr.
Mit einer Vielzahl von Gesprächen endete die Veranstaltung mit dem gegenseitigen Versprechen, sich bei der Realisierung der Maßnahmen weiter zu informieren und zu unterstützen.
Für weitergehende spezielle und individuelle Fragen zum Schutz gegen Starkregen bietet der SAL am Montag, 06.11.2023, ab 18:00 Uhr eine ergänzende Veranstaltung in den Räumen des Schützenvereins Niederaden, Im Dorf 19, an. Sachgebietsleiter Matthias Krölls wird mit seinem Team gewohnt kompetent als Ansprechpartner zur Verfügung stehen